Mini-IVF™
Viele Frauen, bei denen eine IVF-Behandlung durchgeführt werden soll, schrecken vor der Notwendigkeit täglicher Spritzen und den darüberhinaus hohen Medikamentenkosten zurück.
Weitere Punkte zur Besorgnis sind: das Mehrlingsrisiko, die sich daraus ergebende Frühgeburtlichkeit und das sog. Überstimulationsyndrom (OHSS).
Das Verfahren der Mini-IVF™ ist eine vollkommen neue Herangehensweise in diesem Bereich, welches zunächst von Prof. Kato in Japan entwickelt wurde und von weiteren Pionieren der IVF, wie Dr. John Zhang des New Hope Fertility Center – New York, weiter verfeinert wurde.
Durch die Mini-IVF™ vermeidet man zu 99% die Entstehung eines Überstimulationssyndromes und es werden keine- oder nur sehr wenige (3-4) Spritzen angewendet. Wo bei einer konventionellen IVF Behandlung Medikamentenkosten von 1200-2000,- Euro anfallen, ist hier mit maximal 380-400,- Euro zu rechnen. Darüberhinaus ist die Durchführung der Stimulation sehr einfach. Im Unterschied zur konventionellen IVF, bei der üblicherweise 15-20 Eizellen gewonnen werden, von denen aber (altersabhängig) nur 4-5 Eizellen wirklich hoher Qualität sind, erwartet man bei der Mini-IVF™ nur das Heranwachsen von 4-8 Eizellen. Das bemerkenswerte ist dabei, dass hier dann ebenfalls 3-5 Eizellen hoher Qualität heranreifen. In der Essenz hat man also, trotz Verringerung der Eizellanzahl keine Reduzierung des Anteils von Zellen bester Qualität.
Auch die sog. „künstliche Wechseljahres Spritze“ oder „down regulation“ ist hierbei nicht erforderlich. Zum vorzeitigen Eisprung kommt es bei der Mini-IVF™ selten.
Die Nebenwirkungen bei der Frau, wie leichte Kopfschmerzen und/oder Müdigkeit halten meist nur wenige Tage an.
Man weiß heute, dass die extrem hohe Stimulationsdosis bei der konventionellen IVF zu einer Verschlechterung der Implantationsrate nach Embryotransfer zu führen scheint. Nun könnte man meinen, dass dieses Problem also durch die zurückhaltende Stimulation gelöst wäre. Aber die bei der Mini-IVF™ eingesetzten Tabletten führen leider, bei einigen Frauen zu einem minderwertigen Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Das bedeutet, dass man einerseits, mit weniger Medikamenten eine gleich hohe Anzahl guter Eizellen erhält, sich aber gleichzeitig –möglicherweise- die Schwangerschaftsrate durch eine minderwertige Schleimhaut reduziert. Die Lösung des Problems besteht in der Kryokonservierung der Eizellen oder der befruchteten Eizellen. Da diese Kryokonservierung mittels Vitrifikation erfolgt, kann man von einer „Überlebensrate“ der Zellen von 95-98% ausgehen.
Daher ist es empfehlenswert, die gewonnenen Eizellen zu kultivieren, die Embryonen einzufrieren, und erst im nächsten Zyklus zu transferieren (Kryo-Transfer).
Darüberhinaus empfehlen wir den sog. „SET“ (Single-Embryo-Transfer) einer Blastozyste, so dass Schwangerschaftsraten resultieren, die in einem Zyklus konventioneller IVF- und Transfer von 2 Embryonen- zu erwarten ist, ohne das 20 prozentige Risiko einer Zwillingsschwangerschaft eingehen zu müssen.
Welche Frauen eignen sich für die Durchführung der Mini IVF™ / ICSI ?
- Frauen, die keine konventionelle IVF mit der dazugehörigen hochdosierten Stimulationstherapie möchten
- Frauen, die den Vorteil mehrer, gleichzeitig gewonnener Eizellen, wegen der Einlagerung von Eizellen oder (Vor-) befruchteten Eizellen nutzen möchten (also auch zum sog. „social freezing“)
- Frauen, bei denen eine Krebstherapie ansteht und davor Eizellen (OHNE PARTNER) oder (Vor-) befruchtete Eizellen (MIT Partner) einfrieren lassen möchten
- Frauen, die mit der hormonellen Stimulation schlechte Erfahrungen gemacht haben
- Frauen mit hohem Risiko des Überstimulationssyndromes (OHSS)
- die sog. „low-responder“, also Frauen, die schlecht auf die Hormonstimulation ansprechen, die eine niedrige ovarielle Reserve haben (vorzeitige Wechseljahre, Frauen um Mitte 40)
- ältere Frauen, die ohnehin, trotz hormoneller Stimulation oft nur 1-3 Eizellen produzieren.
Nicht empfehlenswert ist dieses Verfahren als Ersttherapie. Es sollte zunächst die konventionelle IVF Stimulation durchgeführt werden! Als Methode der Kostenersparnis dient sie auch nicht, da Kosten der Kryokonservierung und des folgenden Kryozyklus, letztlich nicht weniger kosten.